Subtil oder mit dem Hammer

Die Galerie kuk Cologne zeigt Bilder, Collagen, Installationen und Videoarbeiten von Ulu Braun
Ein tibetischer Mönch in grüner Alpenlandschaft, Fledermäuse im Orbit, dazu Erdbeeren mit Flügeln. Man muss die Kunstgeschichte schon bis zum legendären Großmeister Hieronymus Bosch zurückverfolgen, um Bildkompositionen von ähnlicher Wildheit zu finden. Die Botschaft der Arbeiten von Ulu Braun könnte auch heißen: Mich hält Niemand auf! Der 44-jährige studierte Maler entfesselt einen breiten Malstrom aus Motiven, Symbolen und Materialien auf seinen Leinwänden/Kartons. Kuk Cologne zeigt Arbeiten in allen Formaten, vom raumgreifenden Wandbild bis zu kleinen Collagen unter dem Titel „Die Zerschwörung“.Über die Malerei fand Braun einst Zugang in die Welt der Kunst, verlegte sich aber bald aufs Filmemachen. Nach dem Deutschen Kurzfilmpreis und Auszeichnungen bei den Oberhausener Kurzfilmtagen wurden seine Arbeiten von namhaften Museen dieser Welt präsentiert. In Köln ist eine digitale Arbeit von satanischer Komik zu sehen, die Muammar al-Gaddafi als sympathisches älteres Männlein beim Einkaufen zeigt, dem freilich ein Blutstrom aus der Einkaufstüte sprudelt. Im Hintergrund erstreckt sich dann noch eine niederländische Landschaft mit Windmühle. Es sind solche halluzinierenden Kompositionen, die heterogene Details mit Verweisen auf die Geschichte der Malerei enthalten.
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